Glitzer – MoniSophie’s Welt – Ostern 2022
Digitale Pause
Eine ganze Woche habe ich nun Pause eingelegt, davon drei Tage sogar Komplett-Laptop-Fasten geschafft.
War nicht schwer, kommt eher aus einer gewissen Trägheit.
Könnte Frühjahrsmüdigkeit sein, eine Ausrede findet sich leicht…
Diese Art der Sucht wird mich jedenfalls nicht greifen.
Verzicht oder Urlaub?
Ich habe aber erstaunt gelesen, dass so etwas tatsächlich ein schwer zu ertragender ernsthafter Verzicht sein kann.
So unterschiedlich sind die Menschen mit ihren Bedürfnissen gestrickt.
Für mich Sensibelchen ist der häufige Rückzug und Besinnung eher überlebensnotwendig, um danach wieder „mitspielen“ zu können.
Für andere ist dasselbe Qual und Hungern.
Impulse: Äußere Schubkraft
Wobei die äußeren Impulse da nicht zu unterschätzen sind.
Solange die Kraft unerschöpflich scheint, ist es so viel schöner, kräftig mit zu mischen.
Habe ich ja auch jahrzehntelang gemacht.
Nicht in den sozialen Medien, sondern „echt“.
Dauernd unterwegs, immer was los, ständig neue berufliche Herausforderungen.
Begrenzte Reichweite, abnehmend
Anfangs setzte mir nur mein persönlicher Not-Aus-Schalter namens Migräne Grenzen.
Heute bin ich ziemlich schnell erschöpft, die Warngrenze sinkt also mit den Jahren ordentlich.
Manchmal fällt es mir sehr schwer, das zu akzeptieren.
Dann wünsche ich mir, dass allein einmal richtig Ausschlafen alles wieder auf Anfang setzt.
Tut es offensichtlich nicht mehr.
Eigener Rhythmus
So schlingere ich auf den Wellen zwischen der Sehnsucht nach Ruhe und Erholung und
der Sehnsucht nach Abwechslung, Bewegung und Neuem auf und ab.
Vielleicht ist das „normal“ und es sagt nur keine offen?
Vielleicht ist es aber auch typisch.
Ich finde dazu keine Antwort und schwimme einfach so weiter. Auf und ab.
Nehme immer wieder Schwung und fang etwas Neues an oder spinne etwas Angefangenes weiter.
So ist das Leben, oder etwa nicht?
Es geht weiter
Kurzum, es wird auch weiter Texte geben. Und Pausen.
Wenn ich es gut hinbekomme, habe ich jeweils genug „Reserven“, dass das nicht weiter auffällt.
Außer, wenn ich es so beschreibe wie hier.
Was ist schon normal.
Es heißt ja schließlich nicht „Normalen“, sondern „Leben“.
Zumindest das, was ich vorhabe.
Ostern, passt doch!
Das Wetter zu Ostern konnte nicht besser sein, zumindest für meinen Geschmack. Klare Luft, morgens noch kühl, mittags warm genug, um mit einer leichten Jacke oder einem Pulli einen längeren Spaziergang zu machen. Dafür brauchen wir nicht einmal ins Auto zu steigen.
Es geht gleich hier los.
Viel zu sehen und zu hören
Der Frühling sorgt für rasante tägliche Veränderungen der Naturkulisse, auch wenn es sich dabei „nur“ um die Vorgärten und Gärten handelt. Aufbrechendes zartes Grün in unzähligen Abstufungen. Dazu üppiger Blütenzauber. Dieses Jahr nicht erfroren. Nur die allerneugierigsten Knospen unserer Magnolie säumt ein kleiner brauner Rand. Dafür muss ich aber schon genau hingucken. Unzählige der weißen, am Grund zartrosa Kelchblätter, für die der Strauch auch den Namen „Tulpenbaum“ bekommen hat, strecken sich vor unserem Schlafzimmerfenster in die Morgensonne und verzaubern den Ausblick auf Nachbarhaus und Sträßchen.
Gleich daneben bereitet sich die Säulenkirsche schon darauf vor, die weiße Führung zu übernehmen. Flieder, Hecken und andere Büsche knospen und wachsen und dichten so den Blick in die Gärten in kurzer Zeit ab. Die Straßenlinden haben praktisch über Nacht Blüten und Blätter produziert.
Dazu tönt von überall kräftig verschiedenes Vogelquietscher und Gezirpe. Die akustische Seite des Frühlings. Wie immer gibt es dazu die normalen Nachbarschaftsgeräusche inklusive Haustier-“Konzert“ von Hundegekläff über Taubengurren bis zu heiserem Hähnchengeschrei.
Aber das und die technischen Geräusche inklusive schon fast GEMA-pflichtiger Dauerbeschallung aus diversen Radios und unfreiwilliger Teilhabe an Telefongesprächen ist ja schließlich nicht jahreszeitenabhängig. Und es erfreut auch nicht gerade so sehr mein Herz. Den anderen scheint es ja Spaß zu machen. Also versuche ich, den menschengemachten Lärm, soweit es geht, auszublenden und den Rest voll zu genießen. Endlich Frühling! Das tut einfach so gut!
Ostern im Nahbereich
Auch dieses Jahr haben wir auf weite Fahrten für Oster-Besuche aufgrund immer noch vierstelligen Inzidenzwerten verzichtet und nur den Rest der Welt im Stau stehen lassen. So wurde es ein ganz ruhiges, stressfreies Wochenende. Fast schon ein wenig zu ruhig! Große Wanderungen, die ich normalerweise gerne bei solchem Wetter unternehme und dabei alle paar Meter staunend oder genießerisch auf etwas „Neues“ gucke und aufmerksam mache, kriege ich leider derzeit noch nicht wieder hin.
Das erste Eis
Gestern waren wir aber immerhin zwei ganze Stunden unterwegs, mit Eröffnung der Eis-Schleck-Saison in der Gelateria am Main unten. Die Promenade ist nach dem Flutschutzausbau nun schon beinahe fertig. Sieht fast ein wenig nach Kurort aus. Da sind schöne Plätzchen zum Verweilen entstanden. Weiter „unten“ gibt es sogar ein improvisiertes (zumindest wirkt es so) Gastro-Angebot, nachdem vermutlich auch wegen der Corona-Erfahrungen das ehrgeizige Hotelprojekt nun wohl erst mal untergegangen ist.
Dankbar
Wieder zuhause sinke ich dankbar auf einen Stuhl und gönne den warum auch immer gereizten Nerven die angeforderte Ruhepause. Die Spezial-Apfel-Wein-Sahne-Torte aus Jürgens inzwischen perfektionierter Produktion ist superlecker. Spät entdeckte Talente kommen hier zu Ehren! Zum immer wieder Verlieben! Danke, dass du für mich da bist!
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