Sinn und Sinne

MoniSophie im DigiTal – Backstage – 4. Woche Teil 3

    1. Januar – Alle wollen … helfen

Nur ein bisschen Internet geht genau so wenig wie ein bisschen schwanger. Das merke ich gerade an meiner täglichen Posteingangliste. Von WP und meinem „Provider“ und jedem dazu installierten Progrämchen, von den Themes aus allen Ecken kommen Benachrichtigungen und Anwendertipps oder Erweiterungsempfehlungen.

Nachrichten für mich

Jetzt mischt auch noch Google-Mail kräftig mit. Hauptsächlich, weil ich die Pocket-App (die für das RSS-Feed-Lesen) geladen und aktiviert habe. Es gibt kein Handbuch, dafür ständig Emails. Freundlich drängeln die unbestellten* Nachrichten, dass ich alle meine Geräte damit ausstatten soll.

* Jedenfalls habe ich noch nicht heraus gefunden, wo ich die abbestellen kann oder ob ich sie noch lesen soll, um zu verstehen, wie diese App funktioniert und was diese Nützliches! Für mich tun kann.

Abgegriffen und angepasst

In mir rumoren schon wieder diese Verfolgungs-Gedanken. Der Datenkrake streckt die Ärmchen aus.  So wünscht er sich unermüdlich, dass ich doch alle mir zugänglichen Geräte synchronisiere. Die Krönung: Er umwirbt mich sogar damit, dass mit jeder angeklickten URL (Nachricht/Webseite) für meine Liste mein Profil immer deutlicher werde. Der Krake hat eine Vorschlagsliste an Informationen, Artikeln, Unterhaltung für mich. Entsprechend individuell…

Ha! Kein Geheimnis. Sie schreien es dir direkt ins Gesicht!

Stopp. Ruhig. Om.

Ob ich will oder nicht – will ich?

So rückständige Wesen wie ich haben es offensichtlich noch immer nicht begriffen, wie toll das ist!

So eine Art Hütchen-Spiel auf moderne Art?

Wie lange darf ich mich noch wehren, bis der Krake entscheidet:  Beim nächsten Spiel gibt es hinter allen bunten Klick-Flächen eine einzige Option für mich: „Ich schenke dir alles, was ich habe, auch das wovon ich gar nichts weiß, freiwillig und mit frohem Herzen, weil ich so gerne in die große Netzgemeinde gehören möchte. Die wissen sowieso schon lange besser, was mir guttut!“

Nutze die Schwarmintelligenz. Oder den Magnet, der ihn bewegt. Dann fühlst du dich wenigstens nicht einsam.

Bis dahin bleibt mir noch die Illusion, ich könnte die Möglichkeiten für meinen eigenen Nutzen nutzen.
Stimmt. Ohne geht nämlich immer weniger.
Und mir bleibt die Frage: Gibt es einen Weg, sinnvoll mit den Möglichkeiten umzugehen?

Ach, warte doch, bis du gefragt wirst!

Und gerade grätscht mir beim Öffnen des Laptops auch noch das Update auf Windows 11 rein.
Gratis. Bildschirmfüllend ohne X-Feld. Mein PC ist dafür vorbereitet. Ach ja? Danke! 

Bitte lasst mich in Ruhe. 

Klicke den Button, der verspricht, dass ich auch ohne mit meinem Gerät weiterarbeiten kann. 

Phhh! Nachschlag: Meine Bedenken werden scheinbar aufgegriffen und abgewiegelt. Herrje, Leute!

NEIN! Vorerst nicht! – Klick

Mich beschleicht dennoch so eine Vermutung: Spätestens beim Herunterfahren habe ich eh nichts mehr mitzureden… 
Oder es folgt die zuckersüße Anmerkung, dass ich das natürlich auch später entscheiden darf.
Aber dann eben nicht mehr kostenfrei.
Und übrigens am Tag yyyy endet der Support für die jetzige Version…

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